SSG-Kevelaer
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Der amtierende Deutsche Meister - SSG Kevelaer - nach der Siegerehrung in Rothenburg an der Fulda am 02. Februar 2020.

Die Tiger sind sauer! Der zweifache und amtierende Deutsche Meister der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer wird in dieser Saison seinen Titel nicht verteidigen können. Zumindest nicht unter der Fahne des DSB.

Normalerweise würden die Teammitglieder der SSG jetzt schon ihre ersten beiden Wettkämpfe in der Bundeliga-Luftgewehr-Saison 2020/21 hinter sich haben. Doch als der Ligaausschuss vor knapp zwei Wochen tagte wurde mit einem Votum von 10:5 Stimmen die Saison abgesagt.

„Eine nicht nachvollziehbare Entscheidung und eine große Katastrophe für den gesamten Schießsport. Nicht nur die SSG, auch alle anderen Bundesliga-Vereine haben viele Wochen und Monate auf den Start hingearbeitet. Viel Geld und Zeit wurde investiert, um alle Hygiene- und Abstandsregeln einhalten zu können und nun wirft man uns Knüppel zwischen die Beine.“ Der 1. Vorsitzende Lambert Janshen ist merklich aufgebracht. Für die im Oktober und November angesetzten Heimkämpfe in der 1. und 2. Bundesliga wurde, bezüglich der Corona-Schutzbestimmungen, eng mit dem Ordnungsamt Kevelaer zusammengearbeitet und es wurden gute Lösungen gefunden. Des Weiteren ist es den Mannschaften ein Rätsel, dass eine Absage so kurzfristig erfolgte, wo doch noch zwei Monate zuvor entschieden wurde, dass die Liga stattfinden wird.

„Das ist wirklich sehr ärgerlich, unser Sport wird durch diese Absage hart getroffen. Wir hätten mit der Durchführung der Wettkämpfe trotz Corona so gut beweisen können, dass wir Verantwortung übernehmen und uns an Regeln halten können. Das war keine gute Entscheidung.“ Sportleiter Simon Janshen gibt auch an, dass man den ganzen Sommer Zeit hatte sich alternative Konzepte zu überlegen. Völlig unverständlich ist auch die Tatsache, dass gerade Sportschützen den nötigen Abstand während des Wettkampfes ohne Weiteres einhalten können, was bei vielen Kontaktsportarten nicht zu gewährleisten ist und diese finden auch wieder statt. Die Wochenenden wurden auch ohne Zuschauerbeteiligung in den Hallen geplant, viele Vereine haben sich  Livestreamkonzepte ausgedacht und dafür ebenfalls bereits Geld und Zeit investiert.

Die SSGler sind mit dieser Meinung nicht allein. Vor Allem die Bundeliga-Nord Teams machten in den sozialen Medien Stimmung gegen diese  Entscheidung, welche nicht ohne Folgen bleiben wird. Acht Vereine haben sich zusammengeschlossen und ein Konzept entwickelt. Nach mehreren Videokonferenzen zwischen den Vertretern dieser Clubs, wurde eine im Schießsport noch nie dagewesene Interessenvertretung gegründet. „Dabei ging es hauptsächlich um unseren Sport und nicht, wie sonst üblich, um Vereinsinteressen. Wir waren uns alle sehr schnell einig, dass wir es zumindest versuchen wollen.“ Simon Janshen war als SSG-Vertreter bei allen Videoschaltungen dabei und kann von großer Einigkeit über die Planung dieses Projekts berichten. „Wir sagen bewusst, dass wir nicht von einer Ersatzsaison sprechen, sondern wollen damit ein Zeichen setzen, mit langfristigen Hintergedanken. Ein Name wurde ebenfalls schnell gefunden: Deutsche-Schießsport-Liga – kurz DSSL.

Und so wird die kommende Bundesliga-Saison im Norden aussehen:

Neben der SSG Kevelaer schießen die Vereine: SSV St. Hubertus Elsen, BSV Buer-Bülse, SV Wieckenberg, Braunschweiger SG, Wissener SV, SV Kamen und der PSS Inden/Altdorf der aus der zweiten Liga dazu gekommen ist. Allesamt leistungstechnisch sehr hochwertige Teams mit mehrfachen Nord- und Vizemeistern sowie Deutsche Meister.

Los geht es am 24.10.2020 in Wietze (Landkreis Celle) beim SV Wieckenberg. Zwei Wochen später, 07.-08.11.,  ist dann der Heimkampf in der Zweifachhalle in Kevelaer geplant.

An drei Standorten, u.a. auch in Kevelaer, werden Liveübertragungen geplant. Ansonsten können die Wettkämpfe wie gewohnt über den Meyton-Ticker im Internet verfolgt werden. Auf Ausländereinsätze wird man allerdings vorerst verzichten müssen. Stattdessen werden Schützen/-innen aus der zweiten Mannschaft Chancen auf Startplätze bekommen.

Die Südvereine sind zur Zeit auch dabei eine Alternative zu dem Ligaausfall zu suchen. Ggf wäre es dann auch möglich nach den Vorwettkämpfen ein Finale auf die Füße zu stellen.

Auch Ehrenvorsitzender und langjähriger Landestrainer Rudi Joosten fällt ein Stein vom Herzen: „Das ist eine sehr gute Lösung, ich bin sehr stolz auf das, was die Vereine auf die Füße gestellt haben und freue mich sehr die Wettkämpfe per Stream oder am Ticker zu verfolgen.“

Lambert Janshen hat auch noch eine weitere Sorge für die Zukunft: „So wie es im Moment aussieht wird es alsbald keine Aussicht auf Besserung der Corona Lage geben, wir müssen uns dem Virus stellen und versuchen damit umzugehen.“

Aufgrund dessen, wurde von der SSG, neben den Bemühungen um die Bundesliga, eine Petition ins Leben gerufen. Unter dem Titel „Rettet die Meisterschaftsrunde 2020/2021 des DSB!“ werden aktuell Unterschriften gegen die Absage der Meisterschaften gesammelt.

Alles zur Petition hier: 

https://www.change.org/p/mitglieder-des-deutschen-sch%C3%BCtzenbundes-rettet-die-meisterschaftsrunde-2020-2021-des-deutschen-sch%C3%BCtzenbundes?fbclid=IwAR3NzFQ9M7SBwtzGIQm__EHKDWsRtt9faq9kNLJOsyo15XWqKDqvYndS73Y

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Author Nicole Bollen
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